2024-Ganztag NRW (16 x 9 cm)

580.000 Plätze im offenen Ganztag benötigt

Nordrhein-Westfalen wird etwa 580.000 Ganztagsplätze benötigen, so Schätzungen, wie sie in einer Pressemitteilung von dpa genannt werden. Laut NRW-Finanzminister Marcus Optendrenk seien bereits 430.000 Plätze geschaffen worden. Gegenüber der Rheinischen Post äußerte er sich optimistisch, auch die restlichen 150.000 Plätze sicherstellen zu können. Als Herausforderung nennt er die dauerhafte Finanzierung.  

Anne Deimel, Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung – Landesverband NRW e.V.  (VBE NRW), beklagt: „Die gesicherte Finanzierung der Ganztagsplätze für Grundschulkinder ist ein notwendiger erster Schritt. Doch leider vergisst der Finanzminister, dass es bei der Zukunftsfähigkeit der Ganztage in NRW nicht allein um Plätze geht. Es geht vor allen Dingen darum, die Ganztage für die Kinder qualitativ hochwertig zu gestalten. Eine reine Ganztagsbetreuung in zu großen Gruppen und in zu kleinen Räumlichkeiten ist für die Kinder und die Beschäftigten nicht zumutbar. 

Wenn die Ganztage eine Chance sein sollen, dass wir allen Kindern mehr Bildungsgerechtigkeit ermöglichen können, ist die Landesregierung gefordert, möglichst schnell Qualitätsstandards zu erarbeiten. Denn, wenn immer mehr Kinder einen Großteil des Tages in den Schulen verbringen, haben sie ein Anrecht darauf, dass sie beispielsweise in kleinen Gruppen lernen und spielen können, Rückzugsmöglichkeiten in angemessenen Räumlichkeiten vorfinden, hochwertiges Essen angeboten bekommen und ausreichend qualifizierte Mitarbeitende für sie da sind. Unsere Kinder sollten uns das wert sein.“ 

Die Landesregierung hat zwar ein Ausführungsgesetz zum Ganztag versprochen, definierte jedoch lediglich fachliche Leitlinien. Der VBE NRW hat vermehrt darauf hingewiesen, dass der Rechtsanspruch genutzt werden muss, um den Ganztag in den Grundschulen neu aufzustellen und verbindliche Qualitätsstandards zu schaffen. 

Quelle: Pressemeldung  VBE NRW 

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